Marion Eichmann: Gruppenausstellung in der Kunststation Kleinsassen

MARION EICHMANN
Inverter, 2020
Papier
52,5 x 62,5 cm
Foto: Roman Maerz

Vernissage:
Sonntag 05.05.24
15 Uhr

Im Rahmen des Kultursommers Main-Kinzig Fulda 2024 präsentiert die Kunststation Kleinsassen in ihren Ausstellungshallen Meisterwerke aus Papier: geschnitten, gefaltet und geformt.

Was dieses Material alles aushält und gestalterisch mitmacht, überrascht immer wieder aufs neue. Über lange Zeit – bis zum Ende des 19. Jahrhunderts – diente Papier hauptsächlich als Träger von Informationen, wurde zum Zeichnen, Aquarellieren und Drucken genutzt. In China und Japan hatten Scherenschnitt und Falttechniken eine lange Tradition und fanden in Europa zunehmend Interesse. Erst später und vor allem seit den 1960er Jahren entdeckten Künstler*innen Papier als eigenständiges künstlerisches Medium für ihr Werkschaffen.

Papier ist ein sehr gefügiges, fast überall erreichbares Material: flexibel, leicht und mitunter erstaunlich stabil, durch Knüllen, Knicken, Falten, „Verformen“ voluminös. Variantenreich sind Stärke und Oberflächenbeschaffenheit, abhängig von den verwendeten Fasern und vom Herstellungsprozess. Papier lässt sich prägen, sogar bildhauerisch bearbeiten. Bildwerke mit unfassbar schmalen Stegen entstehen – gerissen oder geschnitten, mit realistischen Darstellungen oder in reduzierter, konzeptueller Formensprache. Kunstvolles Falzen und Falten bringen Reliefs hervor, und aus zarten Japanpapieren lassen sich lebensgroße Figuren formen. Einige Künstler*innen verwenden neues Papier, andere „recyclen“ schon gebrauchtes oder bedrucktes. Ein besonderer Reiz liegt für einige Künstler*innen darin, dass sie ihren Werkstoff Papier selbst herstellen und von der Vorbereitung des Faserbreis übers Schöpfen bis zur Gestaltung im Detail experimentieren können. Papiere können transparent, reliefartig oder sogar vollplastisch ausgeformt, mit individuell Pigmenten gefärbt und im Pulp Painting malerisch durchdrungen werden.

Kunst aus Papier – das sind schier unbegrenzte Möglichkeiten der Gestaltung, präsentiert von Claudia Borowsky, Max Boström, Alexandra Deutsch, Marion Eichmann, Esther Glück, Raphael Grotthuss, Ralph Kerstner, Aja von Loeper, Charlotte McGowan-Griffin, Fiona Ones, Christian Rothmann, Fiene Scharp, Silvia Schreiber, Annette Schröter, Simon Schubert, Gangolf Ulbricht, Peter Weber und Matthias Weischer.

Text: Kunststation Kleinsassen 

Marion Eichmann

Die in Berlin lebende Künstlerin Marion Eichmann (*1974, Essen/DE) steht in der Tradition niederländischer Stillleben des 17. Jahrhunderts und schlägt zugleich Brücken zur Pop Art. Sie nutzt triviale, alltägliche Motive – sei es als…

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