CRISTINA OHLMER, ÇIĞDEM AKY, FRANZISKA KLOTZ - Malerei und Objekt

22.10.22 - 26.11.22

Cristina Ohlmer (*1960, Varese, Italien) arbeitet mit Transparenz, Licht und Raum in unterschiedlichsten Werkgruppen. Eine Konstante ihres Werks sind Hinterglasbilder und Objekte aus Glas: In der aktuellen Serie „Lines beyond Opacity“ zeichnet sie Motive und Geschichten in zarten Tuschelinien auf und hinter Glas und setzt sie in abstrakte Farbräume kräftiger Rot-, Türkis- und Gelbtöne. Die detaillierten, feinen Tuschezeichnungen holen den Betrachter aus dem reinen Farbrausch dieser Grundfarben heraus und hinein in die Geschichte einer nachdenklichen Frau und eines davonflatternden Schmetterlings, eines Mannes im Ruderboot auf einem unruhigen Gewässer oder dem, auf den ersten Blick undurchdringlich erscheinenden Knäuel von Menschen, Insekten, Tier- und Mischwesen.
Glas als Träger ihrer Malerei hat für die Zeichnerin eine besondere Faszination durch die Möglichkeit der Ausdehnung ihres Bildmotivs. Cristina Ohlmer hinterfragt und untersucht die Grenzen der Malerei über ihren Träger. Und geht darüber hinaus in den Raum, ins Relief und die dreidimensionale Plastik.

Çiğdem Akys (*1989, München) künstlerische Auseinandersetzung gilt der Farbe und erinnert an die Anfänge der Farbfeldmalerei. Ihr Sujet ist, ausgehend vom Genre der Landschaftsmalerei, zu einem wiederkehrenden Schema ihrer Bildserien geworden. Dabei hat sie eine unverkennbare Bildsprache entwickelt und etabliert. Çiğdem Aky setzt die Farbe in teils kontrastierenden, teils farbfamiliären Ebenen übereinander. Im geometrischen Bildkern gewährt sie den Betrachtenden stets einen freien Blick in einen tiefen Raum der unteren Malebene, die sich meist durch feine Farbübergänge auszeichnet. In den darüber liegenden Ebenen arbeitet sie mit schwung- und kraftvolleren Pinselstrichen, die diese untere Malebene wie ein Fenster zu umrahmen scheinen.
Auch im Umgang mit der Farbe bewegt sie sich stetig in der Harmonie und im Gleichgewicht zwischen stark und kräftig sowie zart und weich. Ihre Farben sind manchmal laut, knallig, Neon, dann wieder pastellig und mit Weiß versetzt: „Bei der Zusammensetzung der Farben zu einem Farbraum geht es mir darum, dass das Bild insgesamt seine größtmögliche Tiefe erreicht, in die der Betrachter hineingezogen wird und die ihn gefangen nimmt.“

Franziska Klotz‘ (*1979, Dresden) Thema ist die pure Malerei und wie sich aus Farbe Form erschaffen lässt. Es ist die Auseinandersetzung mit der immer noch zentralen Frage des aktuellen Malereidiskurs: Ob Malerei im Zeitalter der Digitalisierung überhaupt noch zeitgenössisch relevant sein kann. Dazu wählt Franziska Klotz die klassischste aller Malereiformen - die Ölmalerei. Sie ist ihr Element und der Farbauftrag ist ihr Handwerk. Nicht nur mit dem Pinsel, auch mit ihren bloßen Händen drückt, reibt oder streicht sie die Farbe auf die Leinwand, lässt Übergänge verschmieren und Farbe verlaufen. Dieser vom Betrachter nachvollziehbare Schaffensprozess verleiht ihren Bildern zusätzlich Intensität.
Neben den Ölgemälden sind Tuschearbeiten auf Papier eine wichtige Werkgruppe der Künstlerin. In der Ausstellung gezeigt werden Porträts von jungen Frauen. Deren Verletzlichkeit, hinter ihren Posen, vermag Franziska Klotz über zart gesetzte Farb-Formen leicht und gefühlvoll zu vermitteln. Klotz geht es dabei nicht primär um die Erzählung oder Dokumentation von Ereignissen, sondern um das Erschaffen einer bestimmten Atmosphäre, eines Gefühls.
Ihr Malakt führt die Motive in die Andeutungen des Abstrakten, aber nie ganz aus dem Gegenständlichen heraus. Franziska Klotz hat sich eine eigene Farbwelt aus erdigen Braun-, Grau-, Beige-, Violett- und Akzenten von Grün- oder Gelbtönen geschaffen. Die Farbe selbst ist die Stimmung ihrer Malerei.

PRESSEINFORMATION

Köln, 12.10.2022

22. Oktober – 26. November 2022

Eröffnung: Freitag, den 21. Oktober 2022, von 18 – 22 Uhr
19.30 Uhr: Künstlerinnengespräch und Einführung in die Ausstellung

GALERIE ANJA KNOESS freut sich CRISTINA OHLMER, ÇIĞDEM AKY und FRANZISKA KLOTZ in einer gemeinsamen Ausstellung in Köln zu präsentieren. Gezeigt werden drei Künstlerinnen, die sich explizit mit der Erforschung der Möglichkeits- und Grenzräume von Malerei und Zeichnung beschäftigen. Mit der aus Freiburg stammenden Künstlerin Cristina Ohlmer arbeitet GALERIE ANJA KNOESS seit 2007 zusammen.
Die zersprungenen Schaufensterscheiben von Franziska Klotz, matt und opak erscheinend, in tonigen Ölfarben gemalt, stellen Cristina Ohlmers Opacity-Serie - hochglänzende, transparent-fragile Hinterglasbilder - eine andere Dimension von Glas entgegen: Das gemalte Glas.  Und die abstrakten Farbräume und Bildebenen der erzählerischen Miniaturen von Cristina Ohlmer, die durch Zufall und Materialeigenschaften wie auch das steuernde Eingreifen der Künstlerin entstehen, sind intuitiv-zeichnerischer Gegenpol zu den Werken von Çiğdem Aky. Sie konstruiert ihre abstrakten Gemälde aus malerischem Tiefenraum und gestischen Farbspuren und überführt das Landschaftsgemälde in eine eigene, neue Dimension.
 
Cristina Ohlmer (*1960, Varese, Italien) arbeitet mit Transparenz, Licht und Raum in unterschiedlichsten Werkgruppen. Eine Konstante ihres Werks sind Hinterglasbilder und Objekte aus Glas: In der aktuellen Serie „Lines beyond Opacity“ zeichnet sie Motive und Geschichten in zarten Tuschelinien auf und hinter Glas und setzt sie in abstrakte Farbräume kräftiger Rot-, Türkis- und Gelbtöne. Die detaillierten, feinen Tuschezeichnungen holen den Betrachter aus dem reinen Farbrausch dieser Grundfarben heraus und hinein in die Geschichte einer nachdenklichen Frau und eines davonflatternden Schmetterlings, eines Mannes im Ruderboot auf einem unruhigen Gewässer oder dem, auf den ersten Blick undurchdringlich erscheinenden Knäuel von Menschen, Insekten, Tier- und Mischwesen.
Glas als Träger ihrer Malerei hat für die Zeichnerin eine besondere Faszination durch die Möglichkeit der Ausdehnung ihres Bildmotivs. Cristina Ohlmer hinterfragt und untersucht die Grenzen der Malerei über ihren Träger. Und geht darüber hinaus in den Raum, ins Relief und die dreidimensionale Plastik.

Cristina Ohlmer studiert an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Anschließend ist sie als Bühnenbildassistenz am Stadttheater Stuttgart tätig. Es folgen verschiedene nationale und internationale Ausstellungsreisen und Stipendien. Sie ist in unterschiedlichen Sammlungen, wie dem Museum für Neue Kunst Freiburg, der Sammlung des Regierungspräsidiums Stuttgart, der Sammlung der Landesbank Baden-Württemberg sowie den Städtischen Museen in Heilbronn vertreten. C. Ohlmer lebt in Freiburg und arbeitet als freie Künstlerin und Dozentin. 2022 erhält sie den renommierten Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg.
        
Çiğdem Akys (*1989, München) künstlerische Auseinandersetzung gilt der Farbe und erinnert an die Anfänge der Farbfeldmalerei. Ihr Sujet ist, ausgehend vom Genre der Landschaftsmalerei, zu einem wiederkehrenden Schema ihrer Bildserien geworden. Dabei hat sie eine unverkennbare Bildsprache entwickelt und etabliert. Çiğdem Aky setzt die Farbe in teils kontrastierenden, teils farbfamiliären Ebenen übereinander. Im geometrischen Bildkern gewährt sie den Betrachtenden stets einen freien Blick in einen tiefen Raum der unteren Malebene, die sich meist durch feine Farbübergänge auszeichnet. In den darüber liegenden Ebenen arbeitet sie mit schwung- und kraftvolleren Pinselstrichen, die diese untere Malebene wie ein Fenster zu umrahmen scheinen.
Auch im Umgang mit der Farbe bewegt sie sich stetig in der Harmonie und im Gleichgewicht zwischen stark und kräftig sowie zart und weich. Ihre Farben sind manchmal laut, knallig, Neon, dann wieder pastellig und mit Weiß versetzt: „Bei der Zusammensetzung der Farben zu einem Farbraum geht es mir darum, dass das Bild insgesamt seine größtmögliche Tiefe erreicht, in die der Betrachter hineingezogen wird und die ihn gefangen nimmt.“

Çiğdem Aky studiert zunächst an der Staatlichen Akademie der Künste Karlsruhe. 2017 schließt sie als Meisterschülerin von Prof. Helmut Dorner ihr Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München ab. 2021 ist sie Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Sie lebt und arbeitet in München. Bis Oktober 2022 wird sie als 18. Stipendiatin der HAP Grieshaber-Stiftung in einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Reutlingen gewürdigt.

Franziska Klotz‘ (*1979, Dresden) Thema ist die pure Malerei und wie sich aus Farbe Form erschaffen lässt. Es ist die Auseinandersetzung mit der immer noch zentralen Frage des aktuellen Malereidiskurs: Ob Malerei im Zeitalter der Digitalisierung überhaupt noch zeitgenössisch relevant sein kann. Dazu wählt Franziska Klotz die klassischste aller Malereiformen - die Ölmalerei. Sie ist ihr Element und der Farbauftrag ist ihr Handwerk. Nicht nur mit dem Pinsel, auch mit ihren bloßen Händen drückt, reibt oder streicht sie die Farbe auf die Leinwand, lässt Übergänge verschmieren und Farbe verlaufen. Dieser vom Betrachter nachvollziehbare Schaffensprozess verleiht ihren Bildern zusätzlich Intensität.
Neben den Ölgemälden sind Tuschearbeiten auf Papier eine wichtige Werkgruppe der Künstlerin. In der Ausstellung gezeigt werden Porträts von jungen Frauen. Deren Verletzlichkeit, hinter ihren Posen, vermag Franziska Klotz über zart gesetzte Farb-Formen leicht und gefühlvoll zu vermitteln. Klotz geht es dabei nicht primär um die Erzählung oder Dokumentation von Ereignissen, sondern um das Erschaffen einer bestimmten Atmosphäre, eines Gefühls.
Ihr Malakt führt die Motive in die Andeutungen des Abstrakten, aber nie ganz aus dem Gegenständlichen heraus. Franziska Klotz hat sich eine eigene Farbwelt aus erdigen Braun-, Grau-, Beige-, Violett- und Akzenten von Grün- oder Gelbtönen geschaffen. Die Farbe selbst ist die Stimmung ihrer Malerei.

Franziska Klotz studiert bis 1999 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden Bühnen- und Kostümbild und im Anschluss Freie Kunst an der Kunsthochschule Weißensee bei Prof. Werner Liebmann, wo sie als seine Meisterschülerin 2006 mit Diplom ihr Studium abschließt. 2005 ist sie Preisträgerin des Max-Ernst-Stipendiums in Brühl. 2015 und 2016 erhält sie ein Stipendium der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. Klotz‘ Werke werden weltweit ausgestellt, u.a. auf der 4. Biennale für Junge Kunst in Moskau 2014, beim 56. Oktober-Salon in Belgrad 2016 oder im Fanø Art Museum in Dänemark 2017. 2019 stellt sie in einer Einzelausstellung im Kulturforum Schorndorf aus.
 

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